A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Schälen 

zurück Seite 1 des Tiefbohrlexikons

hier Innenschälen nach dem BTA-Tiefbohrverfahren. Das Innenschälen gehört zu den “verwandten Verfahren des Tiefbohrens”, üblicherweise ist Schälen die Vorbearbeitung für eine abschließende Feinbearbeitung. Feinbearbeitungsverfahren sind das Glattwalzen (üblich) oder das Honen (seltener).

Das Innenschälen auch “Breitschlichten” genannt, wird mit speziellen zweischneidigen Schälwerkzeugen auf Tiefbohrmaschinen durchgeführt. Die Schälschneiden haben einen Radiusschliff, dadurch wird der Einstellwinkel bis auf 0 reduziert. Die Spantiefe pro Schneide ist relativ gering, sie beträgt zwischen 0,025 - 0,5 mm. Die Schneidkanten der Schälmesser besitzen einen geringen Einstellwinkel und erzeugen beim Zerspanen ein wenig durch Verformung und Temperatur verändertes Oberflächenprofil mittlerer Rauhigkeit.

Schälwerkzeuge laufen der Vorbohrung nach, sie können vorhandenen Mittenverlauf nicht korrigieren. Durch das Schälen lassen sich enge Bohrungstoleranzen und geometrisch runde Bohrungen erzielen. Die jeweils erreichbaren Masse liegen im Toleranzband von 0,01 ... 0,03 mm. Die Oberflächenrauigkeit liegt bei Rz = 10 - 25 µm. Die Oberflächenstruktur ist “offen”, d.h. günstig für das nachfolgende Glattwalzen oder Honen.

Innenschälen erfüllt verschiedene Forderungen:
Erzeugung

  • eines “offenen” Oberflächenprofiles mit geringem Traganteil und hohem Leeregrad
  • einer vergleichsweise großen Rauhigkeit
  • einer geringen Aufhärtung in der oberflächennahen Schicht
  • einer guten Rundheit
  • eines exakten Bohrungsdurchmessers
     

Werkstückprobe mit geschälter Oberfläche

Schälspan