Die durch das Tiefbohrwerkzeug erzeugte Oberfläche der Bohrungswand. Diese wird nicht, wie üblicherweise bei der Zerspanung
durch die Schneidenecke (und Nebenschneide) gebildet, sondern durch die Führungsleisten. Auch die häufig geäußerte Annahme, die Führungsleisten würden die
Vorschubrilligkeit der Schneide lediglich einebnen, ist nicht richtig. Das folgende Bild zeigt, dass das Material mit den Vorschubrillen, die die Schneide gebildet hat, durch die Führungsleisten
vorgeschoben wird, so dass sich ein Wall bildet. Dieser wird durch die Rundschliffase der Schneide (Nebenschneide) zerspant. Erst unter den Führungsleisten entsteht die nach dem Bohrvorgang messbare Rauheit. Durch
thermische Vorgänge zieht sich die Bohrung nachfolgend etwas zusammen (angelassene Zone), daher werden die Rillen an der Oberfläche stärker verformt. Es entstehen pilzförmige Konturelemente
(siehe auch Bild und Foto).
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